Freitag, 11. Mai 2007

Kulisse

indien hat mich sehr geprägt und neue maßstäbe gesetzt. indien difiniert wie groß und abstoßend ein käfer ist, wie laut und störend der vekehr ist, was es bedeutet wenn einem warm ist und wie schnell oder langsam die zeit in einer warteschlange vergeht.
berlin ist ohne frage eine tolle stadt, eine der tollsten städte überhaupt, doch hat sich mir am anfang die frage gestellt: ist die wirklich real?
alles ist zu sauber und ordentlich, es ist zu grün und die farben leuchteten richtig, alles ist so ruhig. ich kam mir vor wie am set von einem film. ich habe jede sekunde damit gerechnet, dass die fassaden runterkrachen und dahinter das sympatisch dreckige, laute delhi wieder zum vorschein kommt. alles hier wirkt so künstlich und unreal. das richtige leben findet hier nicht statt. alle haben so kleinliche probleme und ich werde unweigerlich mithineingezogen.
was kennzeichnet denn eine metropole aus? überbevölkert, laut, stickig, dreckig, natürlich auch ein abwechslungsreiches nachtleben. alles bis auf das nachtleben wird durch delhi in frage gestellt. berlin ist eigentlich nur ein großes dorf und sehr idyllisch. kommt das vogelgezwitscher vom band oder ist das ein echter Vogel? Warum hupt denn kaum einer? sind alle Hupen kaputt? wie bekommen, die dann ihren tüv? welcher Bollywoodproduzent hat sich das ausgeklügelt und welche realitysoap soll hier gedreht werden? und wie kriegt der produzent in delhi den himmel so blau? befinde ich mich am richtige set?

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