Donnerstag, 31. Mai 2007

Indien prostituiert sich

und der karneval der Kulturen ist der zuhälter und die berliner die freier!
auf dem ganzen straßenfest gab es mindestens 5 stände mit indischen essen und jeder 3. stand hat irgendwelche touri-artikel aus indien zu lachhaft teuren preisen verkauft. das war als würde man janpath und central market zusammen werfen, gut mischen und dann in berlin auf die straße kippen. ich fands so krass.
aber irgendwie gehört der ganze schnick schnack zu den esoterikfreaks und alt-hippies, die ja auch in indien die überteuerten preise zahlen ohne zu handeln.

Mittwoch, 30. Mai 2007

scheinwelten

was sehen wir eigentlich und wie oft ist uns wirklich bewusst was wir sehen? Man liest zeitung und sieht nachrichten, aber wie oft realisiert man, dass was einem berichtet wurde? man zieht keine lehre daraus und konsumiert nachrichten nur ohne darüber zu reflektieren. Wahrscheinlich würden wir dann merken, dass wir gar nichts verstanden haben, aber um das zu ändern sind wir zu faul. wir wollen doch gar nicht wissen wie beschissen die welt ist, oder im kleinen Deutschland, noch kleiner, die eigene stadt. das was uns unmittelbar betrifft kennen wir und wissen, dass es grade scheiße läuft, sei es zu hause mit der family oder in der uni oder im liebesleben. alles was uns nur indirekt betrifft zieht an uns vorbei. wir schaffen uns unsere eigene scheinwelt.
man sieht nur das , was man sehen möchte. auch wenn man grade ein halbes jahr unterwegs in einem fremden land war, um seinen horizont zu erweitern. man lernt deutschland zu schätzen, ein sehr positiver aspekt, aber man verliehrt in der ferne noch mehr aus den augen, was aus dem ruder läuft. man idealisiert immer alles unerreichbare, das kann die zukunft im allgemeinen, der typ den man anhimmelt oder die heimat aus der ferne sein. und zack hat man eine neue scheinwelt. die eine wurde durch scheuklappen erschaffen und die andere in der fremde geboren. aber wer alles schwarz malt ist nicht aufgeschlossener, sieht nicht mehr, versteht nicht mehr. er lebt im anderen extrem, in einer anderen scheinwelt.
in der ferne verzerrte man die heimat, aber der blickwinkel auf andere länder wird nicht objektiver. man urteilt viel zu schnell, weil man nur kleine einblicke durch die medien bekommt und man pflegt sein gefährliches halbwissen bis es zu vorurteilen mutiert ist.

Sonntag, 27. Mai 2007

Matrix im Park

es ist ja bekannt das parks der beste umschlagpaltz für pillen sind, aber mir wurde da noch nie die rote oder die blaue pille angeboten.
offensichtlich hatten sich gestern 2 für die blaue?rote? (die farbe ist doch scheiß egal) entschieden. denn sie spielten ohne ersichtlichen grund eine szene aus Matrix den ersten teil nach. es ist die jenige wo trinity und neo in diese Eingangshalle von einem Hochhaus reinmarschieren, vollbepackt mit 1,2 waffen und dort erstmal die absolute gewaltorgie feiern.
es war sehr lustig, dass mit an zu sehen. einzeichen, dafür, dass es noch verrückte spinner gibt, die sich gerne zum affen machen und drauf scheißen. sehr sympathisch!!!

Freitag, 25. Mai 2007

Glatze oder Brüste

Jippie! die ersten richtig warmen tage in Deutschland haben angebrochen. ok sommersaison gerade für die damenwelt und für ihre kleiderwahl hat schon bei 15 ° weniger begonnen. Aber jetzt sind die knappen (fast unsichtbaren) röcke, trägertops mit tiefen dekoltees und eng anliegenden shorts angemessen. Aber wohin mit den Augen. Mir als (nicht lesbe, trotz glatze) Frau geht es ja schon so. ich ertappe mich wie ich frauen in ihren zur schaugestellten Ausschnitt gucke. Nicht selten beobachte ich auch wie männer, der sabber förmlich aus den mundwinkeln rinnt. bei dieser Reizüberflutung ist es mit den besonderen fähigkeiten, der männer unauffällig in den ausschnit zu gaffen nicht sehr weit her. wahrscheinlich gibt es diese fähigkeit nicht, wir tolerieren euer Fehlverhalten und buchen das ganze als eine art abstraktes kompliment ab. es ist doch meistens eher so, dass die männer so fastziniert sind von dem ihm dargebotenen (egal wie schön oder nicht), dass sie es gar nicht merken, wenn sie erwischt werden. und wenn doch, tritt das männliche ego in aktion, der peinliche moment wird dann gleich verdrängt und geleugnet, dass es überhaupt passiert ist und weil es ja gar nicht passiert ist, kann man ja nochmal kurz gucken...
aber wo soll man denn auch hinschauen. überall springen einem die brüste entgegen.
nach indien bin ich was das angegafft werden angeht schon abgehärtet. wobei mir anfangs die männer in Deutschland nur auf die glatze gestarrt haben. doch jetzt können sich die männer gar nicht entscheiden wohin sie gucken. der blick wandert von meiner Glatze zu meinen Brüsten und wieder zurück. sie können sich gar nicht entscheiden wohin sie gucken wollen. Vielleicht sollte ich mal fragen, was sie schöner finden.

Ihr männer tut mir leid.

Mittwoch, 23. Mai 2007

studentenblues

studenten jammern. wo immer sie können, beschweren sie sich. selbst gemütlich beim bier (kühles blondes ;-) ) im biergarten wird gewehklagt. dabei erstreckt sich das repertoir nicht nur auf den zwang des zu frühen aufstehens, der enorme leistungsdruck und lernzwang, sondern auch auf die überfüllte bahn im stickigen waggon.
nicht nur einmal an diesem abend habe ich bei mir gedacht. fahrt mal nach indien. ist es arrogant von mir, dass ich auf grund meiner erfahrungen, die problemchen für nichtig halte? darf ich sie als unwissende entschuldigen?
das beklagen ist ja ein genetisches problem der deutschen. alle tun es, nicht nur die studenten.

aber würde es helfen, wenn jeder einmal in ein anderes land außerhalb europas gereist wäre? man kann ländern mit unterschiedlichen kulturen nicht vergleichen, weil die menschen eine komplett andere lebenseinstellung haben. Länder auf unterschiedlichen wirtschafts- und entwicklungsniveaus kann man auch nicht vergleichen. man kann nicht zurück kehren und denken, daheim oder in der ferne ist es viel besser. aber vielleicht würde es ein größeres bewusstsein schaffen, wie gut es einem geht. jeder weiß es eigentlich, weil man es ständig vorhergebetet bekommt, aber wissen aus selbstgemachter erfahrung verdeutlicht es viel besser.

also reist und lernt und schätzt was für möglichkeiten ihr habt. genießt was ihr habt und seid glücklich.

Montag, 21. Mai 2007

marx und hitler

Muttertag ist vorbei doch eins ist hängengeblieben. die weisheiten des lebens werden einem offenbart und manchmal von einem schmuddelig aussehenden arbeitslosen.

" Hitler war vegitarier, och nich besser als Marx"

ich frage mich, was dieser herr wohl seiner mutter geschenkt hat. "mein kampf" und das "manifest" ?

Samstag, 19. Mai 2007

deutscher verkehr

in deutschland verkehrt so einiges auf den straßen und bürgersteigen und einiges davon ist verkehrt. jeder hier kennt seine rechte gut, zu gut und noch besser. jeder besteht und pocht auf seinem recht. besonders im verkehr. man lernt in der fahrschule immer mit der idiotie der anderen zu rechnen. da liegt ja schon die wertung drinnen. der andere ist ein idiot, weil er verkehrswirdrig fährt, aber ich habe recht. ich fahre richtig und wenn ein unfall passiert, dann weiß ich, ich habe recht ( auch wenn dem nicht so ist) man besteht einfach drauf und der andere muss löhnen. in indien weiß jeder wie idiotisch der andere ist, man ist ja nicht anders. ein weiterer unterschied ist, dass kaum einer seine rechte kennt und auch davon ausgehen kann, dass man mit der polizei nur ärger bekommt und bestimmt kein recht. aber der verkehr funktioniert dort, mit beulen und kratzern. man passt auf oder nimmt ne runde autoscooter in kauf. ok rechtsstaatlosigkeit ist auch nicht die lösung. aber viele müssen einfach immer, egal in welchem bereich, recht haben, nichts ist wichtiger als das. es scheint als wäre es eines der wenigen möglichkeiten sich zu bestättigen. man bleibt lieber auf einem falschen standpunkt und redet sich selbst ein recht zu haben, anstatt zu zuhören und sich mal beleren zu lassen oder wem das unter seiner würde ist, einfach aus erfahrungen mehr zu ziehen, als der andere war im unrecht.

das spiel des lebens

gestern habe ich an einem spieleabend partizipiert. 4 mädels, sekt und bier. die beste kombi. es schien ein vielversprechender abend zu werden.
wir hatten super viel spaß, aber wie es jetzt wahrscheinlich jeden mann entteuschen muss, haben wir nicht in pyjamas uns kissenschlachten geliefert und auch nicht unseren lesbischen fantasien freien lauf gelassen. aber lustig war es trotzdem.

karte,karten, karten. uno,ligeretto,skippo *müssen alle kartenspiele auf "o" enden?*

aber auch ein brettspiel: das spiel des lebens
dieses spiel soll vereinfacht und amüsant das wahre leben repräsentieren. man kann entweder studieren oder gleich ne karriere beginnen. chancengleichheit bitte. alle haben ein auto, auch wenn ich lieber fahrrad gefahren wäre.
der sinn des spiels ist es natürlich mit viel kohle am ziel, dem alterswohnsitz, zB. Landhaus oder Millionärsvilla, anzukommen. wie realistisch. das tolle an dem spiel ist allerdings, dass man am besten abschneidet, wenn man verheiratet ist und 4 kinder hat. man kann sich noch nicht mal scheiden lassen, keine affären haben und meinen wunsch anstatt der kinder und dem ehemann mein auto mit liebhabern voll zu packen konnte auch nicht entsprochen werden. also fand ich das spiel schon an der stelle leicht entteuschend. aber den sinn dahinter finde ich noch abstruser.
ich verzichte auf haus ehemann und kinder, so lange ich glücklich bin. klar kann einer dieser aspekte oder alle zusammen ein faktor für mein glück sein, aber nur dafür zu leben, wie das spiel des lebens es einem aufzwingt, will ich nicht. das spiel ist trotz seiner eindimensionaligkeit
spaßig, aber ich spiele besser nicht leben, ich lebe lieber richtig.
außerdem habe ich verloren ;-)

Sonntag, 13. Mai 2007

Langeoooooooooooog

langeog ist eine süße kleine insel in der stürmischen nordsee. die fähre zur insel fährt langsamer als jeder bummelzug in einer künstlich angelegten fahrrinne über das wattenmeer. dann steigt man wirklich in einen bummelzug. viele andere verkehrsmöglichkeiten gibt es auf der insel nicht, nur pferde, kutschen und fahrräder. also versprach dieses wochenende ein sehr aktives zu werden. diese kleine putzige insel mit sauberen wegen, breiten fahrradstreifen und gepflegeten vorgärten wirkt wie aus einer schlechten hollywood serie. ein amerikanischer vorort kopiert, wo der schwarze cop sich super mit allen weißen einwohnern versteht und respektiert wird, und auf dieser insel wurde dieses idyllische gruselkabinet eingefügt.
der ganze trip war etwas kostspielig, aber was erwartet man schon ,wenn man mit deutschlands rentner high-society urlaub macht?
eines der höhepunkte des urlaubs war allerdings unser nachtquartier. Jugendherberge!!!
ich bin jetzt stolze besitzerin eines jugendherbergsausweises (gültig bis Jan 2008). in dem minimalistischen zimmer mit 4 doppelstockbetten kamen viele klassenfahrtserinnerungen hoch, die uns veranlassten hysterisch zu sagen: "Heute abend gehen wir ins Jungszimmer!" Ach ja das Jungszimmer. diesmal gab es leider keins, aber wir haben gegackert für zwei mädchenzimmer. eins was mich sehr erstaunte war, dass die betten sogar für mich zu klein waren.
Es war herlich alleine durch die dünen zu wandern und fasane aufzuscheuchen. endlich halbwegs unberührte natur und nur ich alleine, mein minidiscman und meine schiefen töne. ein sehr gelungener urlaub.

Freitag, 11. Mai 2007

zug fahren

Zugfahren ist doch was feines. es sei denn man fährt um 1 uhr nachts am samstag los und teilt sich den waggon mit einer horde herthafans, die versuchen sich wären der fahrt alle lichter aus zublasen. mit einem müden lächerln ertrage ich das pupertäre verhalten und stelle meinen minidisc-player auf maximum. für mich beginnt eine 10 stündige odyssee. von berlin nach magdeburg, weiter nach braunschweig, dann nach hannover, dann ab nach oldenburg noch 2x umsteigen und ich bin in bensersiel. unterwegs trifft man auf menschen, von denen man nie gedacht hätte, das sie existieren. bei den fussballfans habe ich nur gehoft, dass sie nicht real sind, so viel trinksüchtige primitivität, ist zu viel.
dann habe ich noch weitere exemplare reinster intelligenz gesehen. die beiden damen haben sich laut stark betrascht und ordentlich abgelästert. sie waren wohl auf den weg zu irgendeiner popverleihung, comet oder so. aus dem gespräch konnte ich entnehmen, dass sie das häufiger machen. durch ganz deutschland am wochenende mit dem wochenendticket tingeln und auf solche popveranstalltungen gehen. irgendwie sehr komisch. aber ok was mir mein force attack ist, ist denen ihr the dome. muss ich erwähnen, dass sich zumindest eine mit der fussballtruppe gut verstanden hat?
einige stunden später, allerdings noch mit gleich viel schlaf intus, werde ich von einem typen geweckt. ob er denn mal kurz von meinem handy telefonieren könnte? für mich ist das kein thema. lustig war, dass er vorher noch eine ellenlange einleitung und erklärung für diese frage vorgetragen hat. er ist wohl beim bund, hatte urlaub, wurde aber um 6 uhr früh nach hause in die baracke gerufen, praktisch direkt aus der disko heraus. naja und er hatte es wohl nicht geschafft bescheid zusagen, dass er es schafft. er war völlig erleichtert, dass ich ihm mein handy lieh. er hat offenbar den ganzen zug durchkämmt und keiner hat ihm sein handy geliehen. versteh ich nicht. warum kann man nicht helfen? man möchte doch auch, dass wenn man selbst hilfe braucht, jemand einem sein handy leiht. aber das scheint wohl nicht so weit verbreitet zu sein. dann hatten wir noch ein nettes gespräch, mit dem ergebnis, dass er meine handynr hat und mich mal in berlin besuchen möchte.

Kulisse

indien hat mich sehr geprägt und neue maßstäbe gesetzt. indien difiniert wie groß und abstoßend ein käfer ist, wie laut und störend der vekehr ist, was es bedeutet wenn einem warm ist und wie schnell oder langsam die zeit in einer warteschlange vergeht.
berlin ist ohne frage eine tolle stadt, eine der tollsten städte überhaupt, doch hat sich mir am anfang die frage gestellt: ist die wirklich real?
alles ist zu sauber und ordentlich, es ist zu grün und die farben leuchteten richtig, alles ist so ruhig. ich kam mir vor wie am set von einem film. ich habe jede sekunde damit gerechnet, dass die fassaden runterkrachen und dahinter das sympatisch dreckige, laute delhi wieder zum vorschein kommt. alles hier wirkt so künstlich und unreal. das richtige leben findet hier nicht statt. alle haben so kleinliche probleme und ich werde unweigerlich mithineingezogen.
was kennzeichnet denn eine metropole aus? überbevölkert, laut, stickig, dreckig, natürlich auch ein abwechslungsreiches nachtleben. alles bis auf das nachtleben wird durch delhi in frage gestellt. berlin ist eigentlich nur ein großes dorf und sehr idyllisch. kommt das vogelgezwitscher vom band oder ist das ein echter Vogel? Warum hupt denn kaum einer? sind alle Hupen kaputt? wie bekommen, die dann ihren tüv? welcher Bollywoodproduzent hat sich das ausgeklügelt und welche realitysoap soll hier gedreht werden? und wie kriegt der produzent in delhi den himmel so blau? befinde ich mich am richtige set?