Donnerstag, 16. August 2007

Mauern in China

Man geht arbeiten und alles nervt. Man kommt nach Hause und die Wohnung sieht aus wie ein Saustall, aber man hat keine Lust zu putzen. Alle elektronische Geräte im Haus geben nach und nach den Geist auf und woher Geld für eine neue Spühlmaschine nehmen. Man Bewirbt sich bei Unis und bekommt nur Absagen, ist frustriert. Eigentlich recht vernünftige Gründe um schlechte Laune zu haben. Wirklich?

Die Stupidität des Alltags holt einen ein. Die eigenen trivialen Probleme erscheinen wie die chinesische Mauer: riesig, lang, massiv und unüberwindbar. Aber wie brüchig und marode das von Menschenhand geschaffene Gebilde ist, sieht man aus dem Weltall nicht. Man sieht nur eine Blockade. Was wird wirklich blockiert.
Unsere vermeintlichen Probleme sehen wir uns aus einer Distanz an, die uns nicht erkennen lässt wie gut es uns eigentlich geht. Wir machen uns einen Kopf um Dinge, die im Vergleich zu Wirklichen Problemen noch nichtmal dem Vergleich mit einer Gartenhecke wert wären. Wir machen unsere Probleme selbst und dann noch größer und bedeutender als sie eigentlich sind. Wir blockieren uns in unserem Denken, die großen Zusammenhänge zu sehen und die kleinen und die eigentlichen Probleme wahr zu nehmen.

Jeder von uns weiß, dass es ihm im Vergleich zu einem Gleichaltrigen in einem Dritte-Welt-Land phänomenal super bombastisch gut geht. Aber was machen wir daraus? Wann begreifen wir wirklich?

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